Place:Uttum, Krummhörn, Hannover, Preußen, Germany

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NameUttum
Alt namesVtheim
Utheim
Uttem
TypeVillage
Coordinates53.452207°N 7.154761°E
Located inKrummhörn, Hannover, Preußen, Germany
Also located inKrummhörn, Hannover, Preußen, Germany    

Die Geschichte der Ortschaft Uttum:

Image:Wappen_Uttumklein.png
Wappen von Uttum

Das Warfendorf wurde erstmals im 8./9. Jahrhundert als Vtheim bzw. Utheim urkundlich vermerkt und 1255 auch als Uttem dokumentiert. Die heutige Schreibung ist seit 1425 amtlich.
Der Name wird abgeleitet aus den Namen Ottem, Otthem oder auch Ottheim und bedeutet wohl soviel wie Heim des Utte oder Heim des Otte, wobei die Deutung über das altfriesische ūt- für außerhalb, näherliegt, so dass die Bedeutung demnach wohl als abgelegenes Heim zu interpretieren ist.
In Uttum wurden viele 2000 Jahre alte Keramikscherben der römischen Kaiserzeit gefunden, was auf das hohe Alter der Ortschaft hinweist.
Am Nordwestrand der Dorfwarf von Uttum wurde 50 cm über ihrer Sohle ein Siedlungshorizont des 10. Jahrhunderts festgestellt, der noch in demselben Jahrhundert um 40 cm und später im 12./13. Jahrhundert erhöht und ausgeweitet worden ist.
Uttum hat eine gewisse Berühmtheit erlangt, weil es im 13. Jahrhundert mit den verschiedensten Nachbarorten im Streit lag. 1254 wütete hier zum wiederholten Male eine heftige Fehde, bei der auch Brookmerland großen Schaden erlitt.
Der Abt und Chronist Emo von Wittewerum berichtet, als im Jahre 1223 der kölnische Scholasticus, Magister Olivier in Friesland das Kreuz predigte (zum Kreuzzug aufforderte), sei er u. a. auch nach Emsigerland und zwar zuerst nach Uttum, oder, wie er und Menco schreiben, nach Huttum gekommen....
....Erstmalig erscheint ein "decanus de Uttum", wenn auch namenlos, in jenem mehrerwähnten Vertrage vom 21. April 1255, der von den Emsgoern und Nordern mit der Stadt Bremen geschlossen ward über die Wahrung des Friedens und Sicherung des Verkehrs. Einem späteren Vertrage derselben Parteien d. d. Norden 25. und 29. Juli 1269 hängt u. A. das Siegel "Liudwardi Prepositi de Uttum" an.
In den Jahren 1427 und 1428 wird "Louwert prawest tho Uttum" genannt, der auch die Häuptlingswürde daselbst bekleide. Nach ihm verlieh, laut einer Urkunde vom 20. April 1441, Bischof Heinrich von Münster dem Häuptling "Unico Ripperda" die Probstei Uttum. Zu gleicher Doppelstellung tritt uns unterm 14. October 1450 und 2. November 1458 "Beno praepositus honorabilis et capitalis" urkundlich entgegen, der bis zum Jahre 1493 regiert zu haben scheint. Sein Name findet sich auf den beiden Glocken von den Jahren 1465 und 1487, auf der ältesten neben dem seiner Gemahlin Etta von Nordorp, worüber später mehr. Seine Enkelin Fossa brachte die Probstei an Ailt Frese von Hinte, der seinem Grabstein zufolge 1542 starb. Die Reformation machte auch hier der Probstwürde ein Ende. Houtrow XX

Für Uttum sind zwei Burgen überliefert. Eine Burgstelle gehörte mehreren Bauern aus dem Emsingerland und sank im 15. Jahrhundert in die Stellung eines bäuerlichen Heerdes. Südlich der Kirche in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft lag die zweite Burgstelle der Beninga, auf der seit dem 14. Jahrhundert ein Turmhaus gestanden haben könnte. Wall- und Grabensystem der späteren Burg aus dem 15. Jh. sind noch gut zu erkennen. Ihre Überreste wurden zum Ende des 18.Jahrhunderts abgerissen. Beide Burgen könnten einen gemeinsamen Vorgängerbau aus der Mitte de 13. Jahrhunderts haben.

Image:KircheUttumklein.jpg
Die Kirche zu Uttum

Die Einraumkirche entstand in der Mitte des 13. Jahrhunderts. Der spätgotische Turm wurde 1527 angebaut. Von dem ursprünglichen, vierjochigen Einraum ging dabei das westliche Joch verloren. Die hoch sitzenden, paarigen Fenster sind zum Teil verändert, die rundbogigen Eingangsportale an der Nord- und Südwand wurden vermauert. Der Turm musste nach einer Absenkung um 1930 um ein Stockwerk verkürzt werden. Dadurch wirkt er nun noch wuchtiger und gedrungener.
Das Taufbecken entstand 1474. Hinrik Klinghe aus der berühmten Bremer Bronzegießerfamilie schuf das von vier Diakonen-Figuren getragene Becken, das die Taufe Christi im Jordan, die Kreuzigung und Apostel zeigt. Es ist der Taufe in der Sankt Magnus-Kirche in Esens und in der Kirche von Groothusen sehr ähnlich. Der Altar hat eine Schrifttafel mit den Einsetzungsworten zum Abendmahl. Sie stammt von 1588. Die Kanzel stammt von 1580, der Schalldeckel von 1830. In der Kirche werden Grabplatten aus dem 16. und 17. Jahrhundert aufbewahrt. Der große Blaustein für den Junker Frans Friese zu Uttum (+1558) entstand laut Inschrift 1572 und gehört zu den bedeutendsten Grabplatten Ostfrieslands.


de.wikipedia.org/wiki/Uttum
www.ostfriesischelandschaft.de/fileadmin/user_upload/BIBLIOTHEK/HOO/HOO_Uttum.pdf
www.ostfriesland.de/mein-ostfriesland/ferienorte/krummhoern-greetsiel/interessantes/ev-ref-kirche-uttum.html
Erdbeschreibung des Fürstenthums Ostfriesland und des Harlingerlandes von Fridrich Arends (1824)

--HooGenea 15:37, 16 April 2015 (UTC)