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Friedrich Geis
(Aus der Volkszeitung vom 2. März)
Am Samstag Nachmittag verschied im Diakonissen Hospital Friedrich Geis, der bekannte Schneidermeister, im 55. Lebensjahr. Es war am 13ten Januar, als ihm seine Gattin, Wilhelmine Geis, nach langem Leiden durch den Tod entrissen wurde. Zwei Wochen darauf hatte er das Unglück, in seinem Hausgarten zu fallen, wobei er sein schon zuvor verkrüppeltes linkes Bein zweimal brach, oberhalb und unterhalb des Kniees. Nun wurde er selbst nach dem Diakonissen Hospital gebracht, aus dem nur zwei Wochen zuvor seine Frau als Leiche hinausgetragen worden war.
Die Verwundung des Beines erwies sich als sehr bösartig und obgleich das Möglichste geschah, das Glied zu retten, so erwiesen sich doch alle Bemühungen fruchtlos und am Mittwoch der vorletzten Woche sah sich der unglückliche Mann in die Nothwendigkeit versetzt, das Bein amputiren zu lassen.
Leider sollte aber auch dieses Opfer vergebens gebracht sein. Die Kräfte des Leidenden schwanden dahin, es stellte sich eine Blutvegiftung ein und am Samstag Nachmittag kam das Ende. Herr Geis hinterläßt 7 Kinder, 3 Söhne und 4 Töchter, das älteste 27, das jüngste 10 Jahre alt. Den armen Kindern, die innerhalb sechs kurzer Wochen so schweres durchzumachen hatten und nun doppelt verwaist dastehen gebührt das innigste Mitgefühl.
Herr Geis gehörte dem Badener Unterstützungsverein, dem Freundschaftsbund und dem Männer Verein der St. Johannes Kirche als Mitglied an.
Er war am 8. August 1842 in Rußheim bei Karlsruhe, Baden, geboren und hatte mit seiner Familieseit 1879 hier gewohnt.
