Place:Klein-Midlum, Jemgum, Hannover, Preußen, Germany

Die Ortschaft Midlum wurde auf dem Uferwall der Ems zwischen Critzum und Jemgum errichtet, wobei die Anfänge der Besiedlung Midlums, so lässt es die Etymologie des Ortsnamens vermuten, bis in das Frühmittelalter zurückreichen dürften.
Der Ort Midlum findet seine erste Erwähnung im 10. Jahrhundert als „Middilhem“. Spätere Bezeichnungen sind „Mydlum“ (1449) und „Middelum“ (um 1500), welcher aber auf ein noch höheres Alter des Ortes hinweist.
Der Name bedeutet „Mittleres Heim“ – eventuell, weil dieser Ort zwischen Critzum und Jemgum liegt.
Midlum besitzt kein eigenes Gemeindewappen. Das von Ebo Pannenborg entworfene, 1975 genehmigte Wappen der Gemeinde Jemgum zeigt auf grünem Grund über einem Ems und Dollart symbolisierenden gesenkten goldenen Wellenbalken im Zentrum eine gelbe Holländermühle, die von elf sechszackigen gelben Sternen als Symbole für die Mitgliedsgemeinden umgeben ist.

Im Spätmittelalter (1438) hat Wiard von Oldersum und Uphusen hier als Häuptling des Dorfes eine Burg gebaut und starb auch auf dieser. Diese Burg vererbte er mit einem Testament von 1461 an Gräfin Theda. Der Standort der Burg ist unbekannt.

Ältestes Gebäude ist die evangelische Kirche aus dem Jahr 1200 mit mittelalterlichem Hagioskop, einer so genannten Lepraspalte. Die Midlumer Kirche beherbergt eine alte Orgel von Hinrich Just Müller. Neben der Kirche steht der wohl älteste Glockenturm Ostfrieslands aus dem 13. Jahrhundert. Der freistehende „Turm“ der evangelisch-reformierten Kirche in Midlum ist 14,0 m hoch und mit einem Neigungswinkel von 6,74 Grad schiefer als der Schiefe Turm von Pisa (3,97 Grad[1]). Allerdings gilt der Bau nach gängiger Definition nicht als Turm im engeren Sinne, da seine Höhe nicht ein Mehrfaches seines Durchmessers beträgt.
Die Kanzel wurde von dem Midlumer Pastor Gerhard Theman gestiftet, der hier bis 1646 Pastor war. Sie wurde Mitte des 18. Jahrhunderts erneuert. Über der Westempore steht eine schöne Orgel mit Rückpositiv von 1766, unter der Empore befinden sich zwei reich verzierte Priechen aus demselben Jahr.
Unter den Vasa sacra stellt ein 1643 gefertigter Kelch ohne Meisterzeichen das herausragende Stück dar.

1533 hatte Midlum während der Geldrischen Fehde unter der Besatzung Jemgums durch die Truppen des Obersten von dem Hamm und 1568 nach der Schlacht von Jemgum unter den spanischen Truppen Albas zu leiden.
Bereits 1606 wird die Existenz der Midlum-Jemgumer Sielacht bezeugt.