Wilhelmine Geis
Wilhelmine Geis eine arme Dulderin, die seit sieben Jahren kränklich war, Frau Wilhelmine Geis, ist am 13. Januar durch den Tod von ihrem Jammerdasein befreit worden. Zwei Wochen zuvor hatte sie sich in’s Diakonissenhospital aufnehmen lassen und sich einer gefährlichen Operation unterzogen, doch auch dieses Opfer war vergebens, ihr Lebenskeim vernichtet.
Frau Geis war in Rußheim, Amt Carlsruhe, Baden, am 28. Novbr. 1850 geboren und stand somit in ihrem 46sten Jebensjahr. Im Jahre 1874 reichte sie ihrem überlebenden Gatten Herrn Friedrich Geis, die Hand zum Bunde für’s Leben.
Im Jahr 1879 verließ die Familie die alte Heimath und kam nach der neuen Welt und alsbald nach Dayton, wo sie seitdem gewohnt hat. Am Sarge der so früh Geschiedenen trauern der Gatte und sieben Kinder, drei Söhne und vier Töchter.
Obschon sie trauernd ihr nachschauen, freuen sie sich doch, daß ihr Wunsch, wie er in folgenden Worten ausgesprochen, wahr geworden ist:
„Nach der Heimath süßer Stille
Sehnt sich heiß mein müdes Herz,
Dort erwartet mich die Fülle
Reiner Freuden ohne Scmerz.“