Place:Nendorp, Jemgum, Hannover, Preußen, Germany

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NameNendorp
Alt namesNyendarp
TypeVillage
Coordinates53.309703°N 7.314475°E
Located inJemgum, Hannover, Preußen, Germany
See alsoJemgum, Hannover, Preußen, Germany
Rheiderland, Hannover, Preußen, Germany

Die Geschichte der Ortschaft Nendorp:

Image:wappenJemgum.png
Wappen von Jemgum

Nendorp ist eine Wurt, die zur mittelalterlichen Siedlungsreihe auf dem Emsuferwall gehört. Wahrscheinlich wurde sie schon in der Römischen Kaiserzeit gegründet. Weitere Fundstellen dieser Zeitstufe und auch des Mittelalters deuten auf Flachsiedlungen hin.
1325 wird Nendorp, das neue Dorf als Nyendarp erwähnt. 1494 wird bereits der heutige Name Nendorp benutzt.
Der Ortsname Nendorp steht im Gegensatz zum nahe gelegenen alten Dorf Oldendorp.
Nendorp besitzt kein eigenes Gemeindewappen. Das von Ebo Pannenborg entworfene, 1975 genehmigte Wappen der Gemeinde Jemgum zeigt auf grünem Grund über einem Ems und Dollart symbolisierenden gesenkten goldenen Wellenbalken im Zentrum eine gelbe Holländermühle, die von elf sechszackigen gelben Sternen als Symbole für die Mitgliedsgemeinden umgeben ist.

Nach der Schlacht bei Jemgum 1533 zwischen den Truppen der ostfriesischen Grafen Enno und Johann wurde bei Nendorp ein Massengrab angelegt. Im 18. Jahrhundert regelte die Dorfgemeinschaft ihre Angelegenheiten durch einen Schüttmeister, der regelmäßig von den dazu Berechtigten gewählt wurde. Nach der Aufteilung des mittelalterlichen Rheiderlands zu Beginn der Neuzeit in Oberrheiderland und Niederrheiderland und der Zuordnung des letzteren zum Amt Emden gehörte Nendorp zur Vogtei Ditzum im Amt Emden.

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Kirche von Nendorp

Die Kirchengemeinde wurde bis 1593 von der Propstei Hatzum betreut und gehörte somit zum Bistum Münster. In diesem Jahr ist ein erster (lutherischer) Prediger bezeugt. Aufgrund des Wechsels zusammen mit Hatzum zur reformierten Kirche musste dieser Prediger 1600 Nendorp verlassen. Um 1610 wurde eine erste eigene Kirche aus Holz gebaut. Die 1611 datierte Kanzel wurde in die neue Kirche übernommen. Um 1660 wurde das erste Abendmahl gehalten und Nendorp erlangte die kirchliche Selbstständigkeit, blieb aber noch bis 1683 offiziell eine Filialgemeinde von Hatzum. Als im Pestjahr 1666 viele ostfriesische Gemeinden vakant wurden und auswärtige Pastoren beriefen, kam der von den Labadisten geprägte Petrus Dittelbach aus Nijmegen nach Nendorp, der bis 1676 zehn Jahre in der Gemeinde wirkte. Er verfasste verschiedene Schriften und geriet mit dem Coetus der reformierten Prediger Ostfrieslands in Auseinandersetzung. 1754 wurde westlich ein gedrungener Glockenturm aus Backstein mit einem kleinen Dachreiter gebaut, der ursprünglich frei stand. Direkt daran anschließend wurde 1820 die heutige rechteckige Saalkirche als Backsteinbau mit je vier Rundbogenfenstern im Stil des Klassizismus errichtet.
Zur Vasa Sacra der Kirche gehört unter anderem ein Becher mit folgender Umschrift: DESE BEKER IS TER EREN GODTS VAN DE SAMPTELICKE GEMEENE VAN NENDORP VEREERT DOE PETRVS DITTELBACH NEOMAGIENSIS PASTOR EN WARNTJE PETERS KERCK VOOGT WAS ANNO 1668.

1533 hatte Nendorp während der Geldrischen Fehde unter der Besatzung Jemgums durch die Truppen des Obersten von dem Hamm und 1568 nach der Schlacht von Jemgum unter den spanischen Truppen Albas zu leiden.

 

Research Tips


--HooGenea 14:25, 16 April 2015 (UTC)