Place:Manslagt, Krummhörn, Hannover, Preußen, Germany

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NameManslagt
Alt namesMarsliati
Mansliacht
to Manslyat
to Manslachte
Manschlacht
TypeVillage
Coordinates53.458124°N 7.062605°E
Located inKrummhörn, Hannover, Preußen, Germany

Die Geschichte der Ortschaft Manslagt:

Image:Wappen_Manslagt.jpg
Wappen von Manslagt

Urkundlich erwähnt wurde Manslagt erstmals um das Jahr 1000 in den Güter- und Heberegistern der Abtei Kloster Werden als Marslati. 1361 wurde es als Mansliacht urkundlich erwähnt. In der Folge wurden die Bezeichnungen to Manslyat (1426), to Manslachte (1470) und Manschlacht (1852) genutzt. Trotz der Ähnlichkeit ist eine Beziehung zum altfriesischen mannslachta (Totschlag) oder mānsliacht (Mondlicht) (trotz der drei Mondsicheln im Wappen) auszuschließen. Das Grundwort wird ein dem mittelniederdeutschen slacht (Schlachte, das Pfahlwerk, Bohlenwerk am Ufer der Flüss) entsprechendes altfriesisches Substantiv (vgl. westfriesisch slachte[dyk] Seedeich, groningisch slachte veraltet Deich) und das Bestimmungswort das altfriesische mân, mande, mân ‚ (Gemeinde, Genossenschaft) sein, was die Bedeutung gemeinschaftliche Uferbefestigung ergibt. Da der Ort an der ehemaligen Sielmönker Bucht liegt, ist diese Deutung schlüssig.
Bohrungen haben ergeben, dass die Warf von Manslagt auf einer ehemaligen Insel errichtet wurde.
Umflossen wurde Manslagt in alter Zeit vom Bugel. Beim Bugel handelte es sich ursprünglich um die Fortsetzung des Wasserlaufs Pewsumer Ehe, der seewärts floss. Später gehörte Manslagt zum Besitz der Häuptlingsfamilie Beninga. Durch Heirat der Erbtochter Gela von Manslagt mit Enno von Greetsiel fiel das Gebiet an die Familie Cirksena und wurde später eingedeicht.

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Erhaltener Giebel der Burg von Manslagt

Westlich des Dorfes stand in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts eine Burg, die zum Familienbesitz der weit verzweigten Adelsfamilie Beninga gehörte.

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Kirche von Manslagt

Kirchlich unterstand Manslagt in vorreformatorischer Zeit der Propstei Groothusen im Bistum Münster. Für das Jahr 1500 ist belegt, dass die Manslagter Gemeinde von zwei Priestern versorgt wurde.[24] Im Zuge der Reformation wandte sich die Gemeinde dem reformierten Bekenntnis zu und formte das Innere ihrer aus dem 14. Jahrhundert stammende Einraumkirche entsprechend den liturgischen Bedürfnissen der Reformierten um. Dabei soll sogar „aus puritanischem Eifer“ die Orgel aus dem Kirchenraum entfernt und anschließend vom Ortsgeistlichen verbrannt worden sein.[25] Danach folgte eine 228jährige orgellose Zeit. Erst 1778 besaß die Kirche wieder eine Orgel.

Während des Dreißigjährigen Krieges gelangten im November 1620 Söldnertruppen des Grafen Ernst von Mansfeld in die Krummhörn und übten dort vierzehn Monate lang eine Schreckensherrschaft aus. Nach deren Abzug, der von Plünderungen und Brandschatzungen begleitet war, folgten im Januar 1623 die Truppen des Reiterregiments des Ringgrafen Ludwig Wilts, die in ähnlicher Weise mit den Krummhörnern verfuhren. Im August desselben Jahres kehrten die Mansfelder Söldner zurück und quartierten sich unter anderem auch in Manslagt ein, schlachteten das noch vorhandene Vieh und verzehrten die letzten Vorräte der Einwohner. An einer Pestseuche, die in dieser Zeit in dem Krummhörner Dorf auftrat, starben 130 Personen

 



--HooGenea 11:28, 24 April 2015 (UTC)